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Westliche vs. Vedische Astrologie: Zwei Wege zu den Sternen



  • Mein Weg zur Astrologie

Vor einem Jahr habe ich mein Diplom in westlicher Astrologie erhalten – ein bedeutender Schritt auf meinem Weg, die Sprache der Sterne zu verstehen. Doch je mehr ich mich mit den planetarischen Kräften beschäftigte, desto mehr spürte ich, dass mir etwas fehlte: die Verbindung zur spirituellen Dimension. Heute befinde ich mich in einer Ausbildung zur vedischen Astrologie (Jyotish), und ich möchte mit euch teilen, warum dieser Weg für mich mehr Sinn macht – und wie beide Systeme uns auf unterschiedliche Weise bereichern können.


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  • Zwei Ursprünge, zwei Philosophien


Die westliche Astrologie hat ihre Wurzeln im antiken Griechenland und Babylonien. Sie ist stark psychologisch geprägt und hilft uns, unsere Persönlichkeit und inneren Muster zu verstehen.

Die vedische Astrologie hingegen stammt aus Indien und ist Teil der Veden – einer spirituellen Tradition, die tief mit Yoga, Ayurveda und Meditation verbunden ist. Jyotish sieht das Horoskop als karmische Landkarte und Werkzeug zur spirituellen Entwicklung.


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  • Tropisch vs. Siderisch: Zwei Blickwinkel auf den Himmel


Ein zentraler Unterschied liegt im Berechnungssystem:


- Die westliche Astrologie verwendet das tropische System, das sich am Frühlingspunkt orientiert.

- Die vedische Astrologie nutzt das siderische System, das sich an den tatsächlichen Sternpositionen orientiert.


Das führt oft dazu, dass die Zeichen im Geburtshoroskop um etwa ein Zeichen verschoben sind – was für viele überraschend ist, wenn sie ihr vedisches Chart zum ersten Mal sehen.


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  • Tiefe und Deutung: Mehr als nur Sonne und Zeichen


In der westlichen Astrologie steht die Sonne im Mittelpunkt – sie symbolisiert das Selbst, das Bewusstsein und die Persönlichkeit.

In Jyotish hingegen liegt der Fokus auf dem Aszendenten (Lagna) und dem Mond:


- 🌀 Der Aszendent zeigt, wie sich das Selbst im physischen und sozialen Leben manifestiert.

- 🌙 Der Mond steht für Geist, Emotionen und die innere Welt – er ist entscheidend für das tägliche Erleben und die mentale Stabilität.


Was Jyotish besonders macht, ist die Verwendung von Vargas, also Unterhoroskopen, die tiefere Einblicke in verschiedene Lebensbereiche ermöglichen.

Das wichtigste davon ist das Navamsha (D9) – es zeigt unsere spirituelle Reife, die Qualität unserer Beziehungen und unser Potenzial zur Selbstverwirklichung.

➡️ Man sagt oft: Das Geburtshoroskop zeigt, was wir sind – das Navamsha zeigt, was wir werden können.


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  • Spiritualität und Heilung


Was mich besonders an der vedischen Astrologie fasziniert, ist ihre Verbindung zu spirituellen Praktiken:


- Planeten sind nicht nur psychologische Symbole, sondern kosmische Kräfte, die mit Mantras, Ritualen und Meditation harmonisiert werden können.

- Das Horoskop wird zum energetischen Kompass – nicht nur zur Selbsterkenntnis, sondern zur Selbsttransformation.


Jyotish ist für mich nicht nur ein Analysewerkzeug, sondern ein spiritueller Wegbegleiter.


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  • Mein persönlicher Wandel


Die westliche Astrologie hat mir geholfen, mich selbst besser zu verstehen. Aber die vedische Astrologie gibt mir Werkzeuge, um mich energetisch und spirituell weiterzuentwickeln.

Ich sehe sie nicht als Konkurrenz, sondern als Ergänzung – zwei Sprachen, die dieselbe Wahrheit auf unterschiedliche Weise ausdrücken.


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  • Fazit: Zwei Systeme, ein Ziel


Ob tropisch oder siderisch, psychologisch oder spirituell – beide astrologischen Systeme bieten uns Wege, uns selbst und das Universum besser zu verstehen.

Für mich ist Jyotish ein Weg, die Sterne nicht nur zu deuten, sondern mit ihnen zu leben.

 
 
 

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